Skip to main content

4 Phasen

Der Dialogprozess zeigt trotz seiner Unvorhersehbarkeit auch typische Phasen mit Problemen und Krisen. Der Weg geht vor und zurück; Phasen können auch übersprungen werden. Normalerweise werden aber alle vier Phasen durchlaufen.

1. Höflichkeit/Freundlichkeit
In der ersten Phase kann die Theorie des Dialogs gut aufgenommen werden! Man will dabei sein, man zeigt Verständnis, sagt aber nicht alles, was man denkt. Man hält sich an die sozialen Normen.
Wie in jedem Gruppenprozess findet zunächst eine Balancierungsphase statt, wo jeder sich fragt: Wer hat welche Meinung? Wo liegen meine Sympathien? Mit wem möchte ich mich wirklich unterhalten.

2. Konfrontation
Individuelle Positionen werden deutlich vertreten; Vorurteile und Machtkämpfe treten zu Tage. Im schlechteren Fall löst sich die Gruppe auf oder kehrt wieder zu Phase 1 zurück.
In dieser Situation muss Vertrauen geschaffen werden, damit jeder sagen kann, was er denkt. Der Dialog und seine Fähigkeiten helfen den Konflikt zu halten und zu klären. Dabei helfen die Erklärungen und Erläuterungen der einzelnen Standpunkte.
Der Konflikt kann sowohl innerhalb als auch ausserhalb von uns entstehen.
Im Konflikt steckt die Basis für Kreativität. Wenn alle in der Gruppe nicht auf Standpunkten bestehen, dann kann wirklich Neues entstehen.

3. Erkunden
Wir versuchen zu verstehen, überdenken unseren eigenen Standpunkt, verweilen in der Stille. Wir fangen an, uns innerlich zu bewegen und verändern auch unseren Standpunkt gegenüber den anderen. (Gewerkschaft — Management)
Etwas Neues kann entstehen; das bedeutet nicht Einigung auf die beste Idee. Die dritte Phase braucht Zeit. Ich kann nicht so schnell alle meine Glaubenssätze über den Haufen werfen und durch Neue ersetzen.

4. Gemeinsamer Gedankenfluss
Wenn die Gruppe in der Lage ist, die Krise konstruktiv zu bewältigen, besteht die Chance zur Entwicklung einer kreativen Achtsamkeit. Die Teilnehmer fühlen, dass sie wirklich am gemeinsamen Gedankenfeld partizipieren und neue Möglichkeiten entwickeln. Alle arbeiten aus einem gemeinsamen Sinn heraus.